Text von Kirsten Helfrich zur Arbeit:
Daniela Fetz studierte an der Fachhochschule Vorarlberg und an der Universität der Künste in Berlin. In der Ausstellung zeigt sie Werke, die exemplarisch ihre Interessensbereiche zeigen: es geht um Heimat, um Archive, um das Eintauchen, Verdichten, Öffnen und daraus etwas Neues gestalten.
Grundlage für Daniela Fetz’s Drucke sind Fotografien des, wie die Künstlerin selbst, aus dem Bregenzerwald stammenden Fotografen Johann Jakob Greuss. Der Amateurfotograf lebte von 1876 bis 1956 und hat einen großen Nachlass an Glasplattennegativen hinterlassen. Seine Motive waren das alltägliche Leben im Bregenzerwald und seine Bewohner. Daniela Fetz stellt einen Bezug zu ihrem eigenen Leben und ihrer Heimat her und nimmt die historischen Bildmotive auf, aber bearbeitet, spiegelt und verwebt die Bilder neu miteinander. So entstehen zeitlos wirkende Bilder, welche die Künstlerin in der Ausstellung mit Textilarbeiten verbindet.
Die leichten, aus farbigen, transparenten Stoffen bestehenden Wandarbeiten nehmen das Motiv der Schichtung, des Auf- bzw. Zudeckens, des Verdichtens, aber auch des Freilegens auf. Aspekte, welche auch bei ihrer täglichen Arbeit oder jener mit dem Archiv des Fotografen von Bedeutung sind.
Eine skulpturale Arbeit von Daniela Fetz zeigt farbige Halstücher, die anlässlich ihrer Ausstellung „Epoca 7“ (gemeinsam mit Selina Reiterer) auf der Art Bodensee 2018 entstanden sind, zu einem langen Seil zusammengeknüpft. Die Knoten steht für das Erinnern, das Nicht-Vergessen. Die Tücher spiegeln in ihren Mustern wie Wellen und Kreise die Formen der damaligen Installation auf der Art Bodensee, aber auch jene der textilen Wandarbeiten wieder.